Florian Bräunsbach

Der Fall Megeupload und Kim Dotcom

Nüchtern betrachtet hat Kim Dotcom erfolgreich gezeigt, wie man mit Inhalten im Netz aus Nutzern dauerhafte Kunden macht: Indem man ihnen kundenfreundlich die Plattform liefert, die sie wollen, zu einem Preis, den sie zu zahlen bereit sind, und das alles, ohne sie dabei zu kriminalisieren. Ich habe wenig Zweifel, dass man ihm nun den Prozess machen wird – aber ich habe grosse Zweifel, dass diese 175 oder gar 500 Millionen Dollar in Zukunft bei den Rechteinhabern landen werden. Megaupload hat Zahlende und Inhalte zusammen gebracht und die Kunden zufrieden gestellt. Jetzt ist das alles weg. Und die Inhalteindustrie kann sich erneut auf die Suche nach zahlender Kundschaft machen, draussen, im Netz, wo die nächsten Piraten vielleicht einfach ein wenig vorsichtiger sind, ihre Strukturen besser tarnen und eine ganz normale E-Klasse fahren, wie ein normaler Abmahnanwalt.

Don Alphonso (FAZ-Community)


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